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Innerparteiliche Teilhabe

Personengruppen, die von Diskriminierung betroffen sind, sind in politischen Entscheidungsprozessen oftmals unterrepräsentiert. Ausschlussmechanismen werden dabei teilweise bereits beim Zugang zu Informationen und zu Veranstaltungen wirksam. Sie zeigen sich aber vor allem bei der Partizipation in Parteien sowie in der Vergabe von Mandaten und hauptamtlichen Positionen innerhalb der Partei.

  1. Wie stellen Sie in Ihrer Öffentlichkeitsarbeit, Ihren Entscheidungsfindungsprozessen und Abläufen sowie in Ihrer Personalstruktur Zugang und Teilhabe für alle Menschen sicher?
  2. Welche Personengruppen rücken Sie dabei ins Zentrum Ihrer Bemühungen?
  3. Wo nehmen Sie noch Lücken in der Partizipation wahr?
CDU SPD GRÜNE DIE LINKE FDP AfD
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Die CDU hat auf unsere Fragen mit einer Stellungnahme geantwortet.

1. Bei unseren Veröffentlichungen berücksichtigen wir sowohl Neue Medien als auch traditionelle Formen der Information (Briefe, Parteizeitung). Bei der Entscheidungsfindung können alle Mitglieder mitwirken: Satzungsgemäß sind regelmäßige Mitgliederversammlungen in unseren Gremien vorgesehen. In den letzten Jahren sind neue Formen der Partizipation hinzugekommen, die die klassische Gremienarbeit ergänzen, z.B. durch die Erprobung der Parteiarbeit in digitalen Ortsvereinen. Bei Veranstaltungen wird Barrierefreiheit immer mitgedacht.
2. Bereits vor Jahren haben wir feste Strukturen und Beteiligungsmöglichkeiten für Personengruppen eingerichtet, die von Diskriminierung bedroht sind, z.B. SPDqueer und Selbst Aktiv (Menschen mit Behinderung).
3. Die Barrierefreiheit unserer Homepage (z.B. durch Hörangebote von Texten) können wir noch verbessern.

Wir GRÜNE ergreifen fortlaufend zahlreiche Maßnahmen, um allen Menschen die gleichberechtigte Mitwirkung an unseren Entscheidungsprozesse zu ermöglichen. So sorgen wir beispielsweise für barrierefreie Zugänge zu unseren Veranstaltungen und organisieren bei Bedarf Kinderbetreuung oder Gebärdendolmetscher. Ebenso veröffentlichen wir wichtige Dokumente wie unser Regierungsprogramm auch in einfacher oder leichter Sprache, um sie mehr Menschen zugänglich zu machen.
Alle Mitglieder können an der Arbeit unserer zahlreichen Landesarbeitsgemeinschaften (LAG) mitwirken, von denen sich mehrere direkt mit der Gleichstellung von mit Diskriminierung konfrontierten Personengruppen beschäftigen – etwa die LAG Frauenpolitik, die LAG Queer-Grün oder die LAG Migration und Flucht.
Darüber hinaus ist für uns die Quote das entscheidende Instrument, um Frauen und Männer in politischen Prozessen zu gleichen Teilen zu berücksichtigen. Bei Listenaufstellungen sind alle ungeraden Plätze Frauen vorbehalten, Platz 1 ist also immer weiblich besetzt. Mit unserer Forderung nach einem Paritégesetz wollen wir zudem dafür sorgen, dass die strukturelle Benachteiligung von Frauen bei Bürgerschafts- und Bezirksversammlungswahlen auch parteiübergreifend abgebaut wird.

Oft sind es diejenigen, die am meisten unter der herrschenden Politik leiden, die keine Möglichkeit zur Partizipation haben. Dabei wären gerade ihre Erfahrungen und Perspektiven für einen sozial gerechten Wandel vonnöten. Politische Teilhabe muss allen Menschen gleichermaßen offen stehen.
Wir haben deshalb diverse Arbeitsgemeinschaften die gerade darauf abzielen das Wissen und die Bedürfnisse von diskriminierten Personengruppen einzubinden (Migration und Flucht, Senior*innen, Feminismus, Queer, Arbeit und Armut, Behinderungen).
In der Öffentlichkeitsarbeit verwenden wir selbstverständlich eine geschlechtergerechte Sprache, wir achten auf barrierefreie Büro- und Veranstaltungsorte und bieten in der Regel Gebärdendolmetschung an. Unser Anspruch ist es eigene Gremien und Wahllisten geschlechterparitätisch zu besetzen. Aktuelle beteiligen wir uns zudem an einem interfraktionellen Antrag für ein Hamburgisches Parité-Gesetz.
Trotz aktiver Gegenmaßnahmen können wir strukturelle Diskriminierungen natürlich nicht komplett auflösen. Als lernende Partei sind wir immer offen für Verbesserungsvorschläge.

Wir Freien Demokraten sind offen für alle Menschen, die an der liberalen Idee mitwirken wollen. Dabei werden weder Gruppen bevorzugt noch benachteiligt. Wir bemühen uns, wo möglich, Veranstaltungen und Treffen so barrierefrei wie möglich zu gestalten und gehen vor allem individuell auf besondere Herausforderungen ein. Lediglich die Partizipation bildungsferner Schichten ist bei uns unterrepräsentiert.

Von der AfD haben wir keine Antworten auf unsere Fragen erhalten.

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Einbindung zivilgesellschaftlicher Akteur*innen in die politische Entscheidungsfindung

Wenn ein politischer Prozess diskriminierungssensibel sein soll, ist es unabdingbar, die Perspektiven marginalisierter Bevölkerungsgruppen wahrzunehmen und aktiv einzubeziehen.

Wie stellen Sie die systematische Einbindung marginalisierter Bevölkerungsgruppen bei der Umsetzung von Gesetzen und Verordnungen sicher, um mögliche Diskriminierungsrisiken frühzeitig zu erkennen und zu berücksichtigen?

CDU SPD GRÜNE DIE LINKE FDP AfD
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Die CDU hat auf unsere Fragen mit einer Stellungnahme geantwortet.

Für uns ist wichtig zu erfahren, wie Gesetze in der Praxis funktionieren. Deswegen sind Rückmeldungen von Betroffen für uns entscheidend. Solche Hinweise erreichen uns auf ganz unterschiedlichen Wegen, wir werten sie sorgfältig aus und gehen den Hinweisen nach. Wir suchen auch gern selbst aktiv Kontakt, wenn wir der Ansicht sind, dass es Probleme bei der Umsetzung von Gesetzen gibt. Im Gesetzgebungsprozessen ist es üblich, dass Betroffenengruppen und ihre –verbände eng mit eingebunden werden, um ihre Perspektive und Problemlagen in den Entstehungsprozess von Gesetzen einzubringen.

Wir halten es für unerlässlich, dass Gleichstellung und der Schutz vor Diskriminierung in allen Bereichen der parlamentarischen Arbeit durchgehend Berücksichtigung findet. Im Rahmen von parlamentarischen Anhörungsverfahren und der Ausschussarbeit, sowie durch die ständige Rückkopplung mit Parteigremien und Akteuren der Zivilgesellschaft, stellen wir sicher, dass die Positionen der Vertreter*innen von marginalisierten Bevölkerungsgruppen in die parlamentarischen Entscheidungsprozessen grundsätzlich mit einbezogen werden.

Es gehört zu den Grundsätzen linker Politik, gerade die Interessen „marginalisierter Bevölkerungsgruppen“ in den Fokus zu rücken und parlamentarsich zu vertreten. Durch zahlreiche (persönliche) Kontakte zu den verschiedenen Gruppen und – soweit vorhanden – Interessenvertretungen sind wir im steten Austausch und sensibilisiert.

Wir greifen bei der Erarbeitung von Papieren stets auf die Kompetenz von Betroffenen zurück. Das werden wir auch bei unserer Arbeit in der Bürgerschaft weiter so umsetzen. Dabei versuchen wir den Radius der Betroffenheit so weit wie möglich zu fassen, um frühzeitig auch Problemlagen an den Rändern des Themas aufgreifen zu können. Grundsätzlich nehmen wir Hinweise aller Bevölkerungsgruppen gern auf und verarbeiten sie entsprechend weiter.

Von der AfD haben wir keine Antworten auf unsere Fragen erhalten.

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