Geschlechtergerechte Aufteilung der Pflege- und Sorgearbeit

Über den gesamten Erwerbsverlauf müssen sich Frauen* spezifischen Herausforderungen stellen – von der Berufswahl über die Familiengründung bis zur Rente. So werden sie schlechter bezahlt als Cis*Männer (Gender Pay Gap) und erbringen mehr zusätzliche unbezahlte Tätigkeiten (Gender Care Gap). Zahlen des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) belegen, dass Frauen* täglich 52 Prozent mehr unbezahlte Tätigkeit für andere leisten als Männer*: in Form der Erziehung von Kindern, mit der Pflege von Angehörigen, mit Ehrenämtern und Hausarbeit.

  1. Mit welchen Maßnahmen werden Sie die Gleichstellung von Frauen* und Männern* im Bereich der Pflege- und Sorgearbeit fördern?
  2. Werden Sie sich dafür einsetzen, dass Ehrenamtsvergütungen, wie beispielsweise die Ehrenamtspauschale und Rentenpunkte für das Ehrenamt, bei privater Pflege garantiert werden?

Die CDU hat auf unsere Fragen mit einer Stellungnahme geantwortet.

Mit der Pflege von Angehörigen leisten Familien einen unschätzbaren Beitrag zum Zusammenhalt in unserer Gesellschaft. Bei dieser emotional schwierigen und zeitintensiven Arbeit müssen wir Familien helfen. Wir werden uns dafür einsetzen, dass Familien von Pflegekosten entlastet werden und mehr professionelle Unterstützung erhalten können. Pflege darf weder für die Betroffenen noch für die Angehörigen zum Armutsrisiko werden. Deshalb setzen wir uns für eine solidarisch finanzierte Pflegevollversicherung mit gedeckeltem Eigenanteil ein. Wir unterstützen weiterhin die Beratungsstelle „Pflege in Not Brandenburg“ wie auch die Pflegestützpunkte, die ebenfalls pflegende Angehörige professionell beraten. Wir werden die Pflegestützpunkte ausbauen und die bisher feste Beratungsstruktur um ein aufsuchendes Angebot erweitern. Hierfür wollen wir insgesamt 2 Millionen Euro zur Verfügung stellen. Insgesamt werden wir Frauen weiter unterstützen, sich aktiv einzubringen. Dabei schaffen wir gemeinsam mit den Kommunen Möglichkeiten zur besseren Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Ehrenamt für alle Geschlechter. Für ein Mindestmaß an Vereinbarkeit und Einbindung von Beruf, Familie und Ehrenamt werden wir uns für Betreuungsgutscheine einsetzen, so dass Familien oder Pflegeangehörige darin unterstützt werden, sich politisch zu engagieren. Das Ehrenamt bereichert Brandenburg und ist ein wichtiger Pfeiler der Zivilgesellschaft. Deshalb wollen wir das ehrenamtliche Engagement weiter stärken und Ansprechstellen für Engagierte flächendeckend im Land schaffen. Außerdem werden wir die Landesfinanzierung des Jugendfreiwilligendienstes erhöhen. Zudem haben wir einen landesweiten Mobilitätszuschuss für Freiwillige eingeführt, um vielen dadurch ihr Engagement zu erleichtern.

Für diesen Wahlprüfstein haben uns DIE GRÜNEN keine Antwort übersandt.

Für diesen Wahlprüfstein hat uns DIE LINKE keine Antwort übersandt.

Die Aufteilung der Aufgaben innerhalb einer Familie obliegt den Mitgliedern dieser Familie. Hier kann nur ein allgemeiner Wandel in der Gesellschaft für Veränderung sorgen. Wir wollen das Ehernamt stärken und sehen besonders im Bereich der privaten Pflege einen massiven Unterstützungsbedarf, um hier für spürbare Entlastung zu sorgen. Welche Maßnahmen hierfür geeignet sind, werden wir in Kooperation mit
Betroffenenverbänden erarbeiten. Grundsätzlich ist hier vor allen der Bund gefordert.

Von der AfD haben wir keine Antworten auf unsere Fragen erhalten.

Bewertung

So haben wir bewertet: Die Bewertung erfolgte auf einer fünfstufigen Skala mit Hilfe eine Smileysystems. Für die Gesamtbewertung ist es besonders wichtig, dass die vorgeschlagenen Maßnahmen auch tatsächlich geeignet sind, um Diskriminierung entgegenzuwirken, daher ergibt sie sich aus dem gewichteten arithmetischen Mittel der drei Kriterien. 50 Prozent der Gesamtwertung wird dabei von der Effektivität der Maßnahme bestimmt, jeweils 25 Prozent von der Sensibilität für Problemlagen und von der Konkretion.

CDU SPD GRÜNE DIE LINKE FDP AfD
Sensibilität für Problemlage
Konkretion der Maßnahme
Effektivität der Maßnahme
Bewertung insgesamt
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