Frauen* erleben durch Schwangerschaft, Elternzeit und die Pflege von Angehörigen häufig Brüche in der Berufsbiografie und arbeiten vielfach in gering bezahlten Berufen. Sie sind daher in hohem Maße von Altersarmut bedroht.
- Wie werden Sie dafür sorgen, dass die Rahmenbedingungen der Arbeitswelt den Lebensumständen entsprechend angepasst werden können?
- Wie werden Sie für Frauen* mit geringer Rente die gesellschaftliche Partizipation im Alter sicherstellen?
- Mit welchen konkreten Schritten werden Sie Altersarmut entgegenwirken?
Die CDU hat auf unsere Fragen mit einer Stellungnahme geantwortet. |
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Zum Beispiel durch die Grundrente ohne Bedürftigkeitsprüfung. Darüber hinaus setzen wir uns für Gute Arbeit und gute Löhne aus. Ein angemessenes Lohnniveau ist die beste Vorsorge gegen Altersarmut. |
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Vor allem Rentnerinnen sind von Altersarmut betroffen. Aber ein gutes und selbstbestimmtes Leben im Alter ist für uns eine Frage der Gerechtigkeit und Würde. BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN fordern: Das Rentenniveau darf nicht weiter fallen und die Grundsicherung im Alter muss auf einen Betrag angehoben werden, der Teilhabe tatsächlich ermöglicht. Weil gerade Frauen von ihrer eigenen Rente eher schlecht als recht leben können, müssen die Rahmenbedingungen so verändert werden, dass Frauen sich im Beruf genauso verwirklichen und sich eine eigene Alterssicherung aufbauen können wie Männer. Und Frauen und Männer sollen sich ihre in der Ehe erworbenen Rentenansprüche fair teilen. |
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Wir wollen, dass alle in Thüringen lebenden Menschen unabhängig vom Geschlecht frei von Armut sind und keine Angst vor einem sozialen Absturz haben müssen. DIE LINKE will eine grundsätzliche Neuausrichtung in der Rentenpolitik. Niemand darf im Alter arm sein, ganz gleich ob infolge von Berufsunfähigkeit, Zeiten von Arbeitslosigkeit oder Kindererziehung sowie Pflege und auch nicht in Abhängigkeit von der Dauer der Berufstätigkeit. Gute Arbeit – mitbestimmt und tariflich entlohnt– soll in allen Bereichen Wirklichkeit werden. DIE LINKE. Thüringen steht dafür, dass die Tarifbindung gestärkt und ein höherer Mindestlohn ausgehandelt wird und unterschiedliche Löhne für die gleiche Arbeit in Ost und West und zwischen Männern und Frauen überwunden werden. Dies sind wichtige Bausteine, um einer Ungleichbehandlung am Arbeitsmarkt entgegen zu wirken. Besonders wichtig ist uns auch die Schließung der Rentenrechtslücke für in der DDR geschiedene Frauen (siehe Antwort Frage 8.9). Gesellschaftliche Partizipation wollen wir mit der Weiterführung des Landesprogramms „Solidarisches Zusammenleben der Generationen“ erreichen, welches Angebote orientiert an den konkreten Bedarfen der Unterstützenden, generationenübergreifend, das erhöhte Armutsrisiko von Frauen berücksichtigend, schafft. Wir nehmen es nicht hin, dass Menschen in Armut leben. Jede und jeder soll im Alter in Würde leben können. Unser Einsatz für gute Arbeit und gute Löhne sowie einen gesetzlichen Mindestlohn von mindestens 12 Euro pro Stunde ist zugleich ein Kampf um eine gute Rente. Wir setzen uns für eine solidarische Mindestrente von 1.050 Euro ein. Die gesetzliche Rente muss den Lebensstandard im Alter sichern und wirksam vor Armut schützen. Wir unterstützen die Forderungen der Rentenpolitik der Partei DIE LINKE auf Bundesebene. Eine Landesregierung hat auf diesem Gebiet nur geringe Einflussmöglichkeiten. |
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Der wichtigste Schritt dazu ist der konsequente Abbau von sichtbaren und unsichtbaren Barrieren sowie die konsequente Bekämpfung von Diskriminierungen. Die sog. Teilzeitfalle, in die Frauen geraten, nimmt glücklicherweise bereits tendenziell ab. Frauen setzen heute nicht mehr so lange wie früher nach einer Geburt mit ihrer beruflichen Tätigkeit aus und Männer haben heute den Wunsch, mehr für ihre Kinder da zu sein. Die tradierten Rollenbilder lösen sich nach und nach auf. Elternzeit für Männer müssen wir dabei noch deutlich attraktiver gestalten. Wir setzen uns zudem für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf ein, indem wir uns u.a. für eine bessere qualitative Betreuung im Kita-Bereich mit einem guten Personalschlüssel einsetzen. Um der Altersarmut generell Entgegenzuwirken setzen wir uns für eine Basisrente ein, welche ein Leben über dem Existenzminimums ermöglicht, dabei aber persönliche Anstrengungen in der Altersvorsorge würdigt. |
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Von der AfD haben wir keine Antworten auf unsere Fragen erhalten. |
Bewertung
So haben wir bewertet: Die Bewertung erfolgte auf einer fünfstufigen Skala mit Hilfe eine Smileysystems. Für die Gesamtbewertung ist es besonders wichtig, dass die vorgeschlagenen Maßnahmen auch tatsächlich geeignet sind, um Diskriminierung entgegenzuwirken, daher ergibt sie sich aus dem gewichteten arithmetischen Mittel der drei Kriterien. 50 Prozent der Gesamtwertung wird dabei von der Effektivität der Maßnahme bestimmt, jeweils 25 Prozent von der Sensibilität für Problemlagen und von der Konkretion.
CDU | SPD | GRÜNE | DIE LINKE | FDP | AfD | |
Sensibilität für Problemlage | ||||||
Konkretion der Maßnahme | ||||||
Effektivität der Maßnahme | ||||||
Bewertung insgesamt |