Schaffung geschlechtshomogener Räume in der Kinder- und Jugendarbeit

 

Um Mädchen* und junge Frauen* (sowie Jungen* und junge Männer*) bei der Entwicklung ihrer Identitäten und dem Abbau gesellschaftlicher Rollenbilder zu unterstützen, bedarf es auch geschlechtshomogener Räume für die spezifischen Zielgruppen. In diesen haben sie die Möglichkeit sich auszuprobieren, ihre Fähigkeiten und Neigungen zu entwickeln, sich ungestört mit ihren Perspektiven und ihrer Identität auseinanderzusetzen und auf ihrem jeweiligen individuellen Weg empowert zu werden.

  1. Unterstützen Sie die Forderung nach mindestens einem Mädchen*treff je Landkreis und kreisfreier Stadt?
  2. Werden Sie die geschlechtshomogenen Angebote im Land unterstützen und ausbauen?
  3. Werden Sie für eine auskömmliche Finanzierung der bereits vorhandenen Mädchen*einrichtungen sorgen?

Die CDU hat auf unsere Fragen mit einer Stellungnahme geantwortet.

Mädchenarbeit ist vielerorts ein fester Bestandteil der klassischen Jugendarbeit und hat eine lange Tradition. Beispiele dafür sind Mädchenzentren, Mädchentreffpunkte oder Mädchengruppen in Jugendtreffpunkten. Diese Form von Jugendarbeit unterstützt Mädchen bei ihrer Entwicklung von Selbständigkeit und Selbstbewusstsein.
Brandenburg unterstützt gleichstellungspolitische Projekte im Bereich der Mädchenarbeit finanziell. Daneben gibt es mit der Kontakt- und Koordinierungsstelle für Mädchenarbeit im Land Brandenburg (KUKMA) und der Landesarbeitsgemeinschaft „Mädchenpolitisches Netzwerk“ Strukturen, die Mädchenarbeit landesweit mit Informationen, Beratung, Vernetzung, Öffentlichkeits- und politischer Lobbyarbeit unterstützen bzw. die Projekte und Einrichtungen der Mädchenarbeit, Expertinnen sowie freie und öffentliche Träger der Jugendhilfe vernetzen.
Wir werden die Förderung den gestiegenen Bedarfen anpassen.

Für diesen Wahlprüfstein haben uns DIE GRÜNEN keine Antwort übersandt.

Zur Stärkung der Geschlechtergerechtigkeit in der Jugendarbeit setzen wir uns für die Erarbeitung von „Leitlinien zur geschlechtergerechten Jugendarbeit, Jugendsozialarbeit und für den erzieherischen Kinder- und Jugendschutz“ ein. Insbesondere Mädchenarbeit wollen wir fördern und Projektmittel aufstocken. Mädchentreffs sowie das Mädchenpolitische Netzwerk wollen wir unterstützen. Außerdem setzen wir uns für die Einrichtung und Förderung einer geschlechterreflektierten Männerberatung und einer Jungenfachstelle ein. Wir respektieren geschlechterspezifische Unterschiede, unterstützen jedoch keine Klischees und Rollenbilder. So kann und darf es beispielweise nicht sein, dass sich Jungen und Mädchen als „abweichend“ empfinden, weil sie den Erwartungen an ein „typisches“ Mädchen- bzw. „typisches“ Jungenverhalten nicht entsprechen. Hier ist es wichtig, Geschlechterunterschiede wertungsfrei und ohne Erwartungshaltung zu akzeptieren und dieses auch in der Kinder- und Jugendarbeit so zu vermitteln.

Entscheidend ist nicht, in welcher Stadt oder welchem Kreis sich die Angebote befinden, sondern dass sie erreichbar sind. Das gilt für Mädchen und Jungen gleichermaßen. Dass bestehende Einrichtungen wegen unzureichender Finanzierung gefährdet seien, ist hier nicht bekannt.

Von der AfD haben wir keine Antworten auf unsere Fragen erhalten.

Bewertung

So haben wir bewertet: Die Bewertung erfolgte auf einer fünfstufigen Skala mit Hilfe eine Smileysystems. Für die Gesamtbewertung ist es besonders wichtig, dass die vorgeschlagenen Maßnahmen auch tatsächlich geeignet sind, um Diskriminierung entgegenzuwirken, daher ergibt sie sich aus dem gewichteten arithmetischen Mittel der drei Kriterien. 50 Prozent der Gesamtwertung wird dabei von der Effektivität der Maßnahme bestimmt, jeweils 25 Prozent von der Sensibilität für Problemlagen und von der Konkretion.

CDU SPD GRÜNE DIE LINKE FDP AfD
Sensibilität für Problemlage
Konkretion der Maßnahme
Effektivität der Maßnahme
Bewertung insgesamt
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