Förderung von Forschung zum Thema Gewichtsdiskriminierung

Im Rahmen einer Studie, die in den USA, Kanada und Island durchgeführt wurde, gaben über die Hälfte der Schüler*innen an, dass die Diskriminierung anhand des Körpergewichts die häufigste Form der Diskriminierung an ihrer Schule ist. Für Sachsen fehlen vergleichbare Zahlen. Gewichtsdiskriminierung ist daher ein Problem, das häufig nicht wahrgenommen und damit auch nicht adressiert wird.

  1. Wie werden Sie Forschung zum Thema Gewichtsdiskriminierung fördern?
  2. Wie werden Sie Gewichtsdiskriminierung an Sachsens Schulen entgegenwirken?

Zu 1. Diesbezüglich ist nichts geplant.

Zu 2. Entsprechende Regelungen sind bereits vorhanden und werden auch umgesetzt.

In der Langzeitstudie LIFE Child wird auch der Bereich Adipositas-Forschung abdeckt und werden besonders auch soziale Faktoren mit einbezogen.

Wir nehmen Mobbing im schulischen Umfeld sehr ernst, auch in Bezug auf Gewichtdiskriminierung und sehen die Notwendigkeit auch die Forschung zum Thema zu fördern. In der Praxis geht es uns darum, gemeinsam mit der Schulaufsicht, den Schulträgern, den Vertretungen der Lehrkräfte, der SchülerInnen und der Eltern eine Strategie für den Kampf gegen das Mobbing in Schulen zu entwickeln. Ausgrenzung, Anfeindung und körperliche Angriffe passieren tagtäglich in der realen Welt der Schule und noch viel zu oft stehen die Betroffenen ohne Hilfe da oder werden nicht ernst genommen. Auch die Schulsozialarbeit für mehrere hundert Kinder ist eben nicht in der Lage, die Probleme zu bearbeiten, gleiches trifft für die – trotz der Aufstockung – noch immer zu geringe Anzahl von Schulpsychologen zu. Die Antwort zu einer Kleinen Anfrage unserer Fraktion hat den Eindruck verfestigt, dass dem Kultusministerium die Brisanz des Themas noch nicht ausreichend bewusst geworden ist. Selbst online-basierte Hilfsangebote – wie z. Beispiel in Bayern oder Baden-Württemberg gibt es in Sachsen nicht – die eigenen Angebote sind als solche nur schwer erkenn- und auffindbar. Schulische Lehrmaterialien wollen wir auf körpernormierende, diskriminierende und stereotypenverstärkende sexistische Klischees überprüfen und überarbeiten.

Gerade die Schule muss ein Ort sein, an dem sich Kinder und Jugendliche frei entfalten können, an dem sie ohne Angst vor Ablehnung und Ausgrenzung so sein können, wie sie sind, an dem sie von dem pädagogischen Personal und den Lehrkräften in ihrer Entwicklung begleitet, unterstützt und gestärkt werden. Dabei ist neben dem Erlernen von Fachinhalten für uns vor allem auch das Erlernen eines respektvollen Umgangs miteinander, dem Entwickeln einer demokratischen Haltung und dem Einstehen, gegen Ungerechtigkeiten von zentraler Bedeutung. Jegliche Form von Diskriminierung muss aus den Schulen verbannt werden.

Die Forschung in diesem Bereich sollte in Zusammenarbeit mit den Hochschulen erfolgen. Dabei wollen wir valide Daten erzielen, um Gewichtsdiskriminierung zielgenauer bekämpfen zu können. Wir vertrauen jedoch auch auf die Autonomie der Hochschulen und der außeruniversitären Forschungseinrichtungen, bzw. darauf, dass sie sich der Erforschung auch von gesellschaftlich relevanten Themen widmen. Jedoch sind wir auch der Auffassung, dass die Impulse dafür nicht unbedingt von der Politik gegeben werden müssen.

Von der AfD haben wir keine Antworten auf unsere Fragen erhalten.

Bewertung

So haben wir bewertet: Die Bewertung erfolgte auf einer fünfstufigen Skala mit Hilfe eine Smileysystems. Für die Gesamtbewertung ist es besonders wichtig, dass die vorgeschlagenen Maßnahmen auch tatsächlich geeignet sind, um Diskriminierung entgegenzuwirken, daher ergibt sie sich aus dem gewichteten arithmetischen Mittel der drei Kriterien. 50 Prozent der Gesamtwertung wird dabei von der Effektivität der Maßnahme bestimmt, jeweils 25 Prozent von der Sensibilität für Problemlagen und von der Konkretion.

CDU SPD GRÜNE DIE LINKE FDP AfD
Sensibilität für Problemlage
Konkretion der Maßnahme
Effektivität der Maßnahme
Bewertung insgesamt
vollständige Detailansicht