Menschen mit Behinderungen und deren Angehörige erleben sich in unserer Gesellschaft als benachteiligt und ausgegrenzt. In Sachsen existieren im Bereich des Arbeitslebens kaum Alternativen zu einer Beschäftigung in einer Werkstatt für Menschen mit Behinderungen. Bei aller Anerkennung der dort geleisteten Arbeit steht das System der Segregation des Arbeitsmarktes der UN–Behindertenrechtskonvention entgegen, die gleichberechtigte Teilhabe für alle Menschen, ungeachtet einer Behinderung oder sonstigen Einschränkung, fordert. Die Eingliederung von Menschen mit Beeinträchtigungen verschiedenster Art in den ersten Arbeitsmarkt einer zu stark und einseitig auf Leistungsfähigkeit orientierten Gesellschaft gestaltet sich für Arbeitgeber und Arbeitnehmer gleichermaßen schwierig. Eltern behinderter Kinder, die in den vergangenen Jahren einen integrativen Bildungsweg beschreiten konnten, suchen zunehmend nach Möglichkeiten, auch im Arbeitsbereich „inklusiv“ bleiben zu können. In den Werkstätten für Behinderte gibt es eine wachsende Anzahl junger Menschen, die Bedürfnisse nach alternativen Arbeits- und Beschäftigungsverhältnissen äußern. Von Seiten staatlicher Institutionen wird diesen Bedürfnissen kaum Rechnung getragen. Leider bestehen auch bei vielen etablierten Trägern der Behindertenhilfe diffuse Befürchtungen und somit mangelnde Motivation für eine umfassende Öffnung nach außen. Deshalb möchten wir eine inklusive Begegnungsstätte in unserer Stadt Annaberg-Buchholz initiieren und betreiben, die Mitarbeitern und Gästen mit und ohne Behinderung Beschäftigungs-, Begegnungs- und Teilhabemöglichkeiten schafft und Mut machen soll zu gemeinsamem Arbeiten und Leben. Das Projekt gliedert sich in zwei Bereiche: ein Cafe mit Imbissbereich und eine Herberge. Grundsätzlich sollen in allen Bereichen der Einrichtung sowohl Mitarbeiter*innen mit als auch ohne Behinderung tätig sein. Außerdem möchten wir weitreichende Öffentlichkeitsarbeit und Beratung zum Thema Teilhabe und Inklusion leisten.
Website: www.annasascha.de