ezra ist die Beratungsstelle für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt in Thüringen in Trägerschaft der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM).
Rechte Gewalt richtet sich auch gegen Menschen, die von den Täter*innen angegriffen werden wegen ihres alternativen Auftretens, ihrer nicht-rechten Haltung, ihrer Behinderung, ihrer sozialen Benachteiligung, ihrer Aktivität gegen die extreme Rechte, ihrer religiösen Zugehörigkeit, als LGBTIQ- Personen oder als Journalist*innen. ezra bietet Unterstützung bei der Bewältigung der Folgen des Angriffs an. Die Beratung ist parteilich, streng vertraulich, auf Wunsch aufsuchend und kostenfrei. Auch Angehörige und Freund*innen Betroffener sowie Zeug*innen können sich an ezra wenden.
Neben der Beratung verfolgt ezra das Ziel, das Ausmaß rechter Gewalt darzustellen, Entwicklungen zu dokumentieren und die Gesellschaft für die Perspektive Betroffener zu sensibilisieren. Häufig erfahren Betroffene keine Solidarität vor Ort, Angriffe werden bagatellisiert, verschwiegen oder es findet eine Täter-Opfer-Umkehr statt, indem Betroffenen eine Mitschuld an den Angriffen zugesprochen wird. Wenn Betroffene es wünschen, können sie Unterstützung bei der Thematisierung von Problemen vor Ort in Anspruch nehmen. Dabei können der Aufbau von Netzwerken, Bildungsarbeit, Empowerment-Ansätze und Öffentlichkeitsarbeit eine Rolle spielen.
Auf der Homepage von ezra gibt es eine Chronik rechter Vorfälle. Gern können Meldungen an ezra geschickt oder telefonisch mitgeteilt werden. Mindestens einmal jährlich wird eine Statistik rechter Gewalt in Thüringen veröffentlicht. Um ein umfassendes Bild rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt darstellen zu können, ist es wichtig, dass auch nicht angezeigte Angriffe in die Statistik Aufnahme finden. Angriffe bitte an ezra melden! Sie können anonymisiert dokumentiert werden.
Web: www.ezra.de