Gleichberechtigung.
Teilhabe.

Gemeinsam für eine aktive Antidiskriminierungspolitik
Diskriminierung wird meist nur punktuell betrachtet, also anhand eines Merkmals wie Geschlecht oder Religion. In der Realität existieren diese Eigenschaften jedoch nicht isoliert voneinander, sondern fügen sich zu einer ganz individuellen Diskriminierungserfahrung zusammen (Intersektionalität). Dazu kommt, dass eine Reihe von Diskriminierungskategorien wie der soziale Status oder Körpergewicht bisher nicht betrachtet werden. Die gesellschaftliche Relevanz und die Bandbreite des Themas wird daher deutlich unterschätzt. Der Wahlkompass Antidiskriminierung macht diese Komplexität sichtbar und vermittelt ein umfassendes Bild von den Positionen der Parteien in den Aufgabenfeldern Diskriminierungsschutz, Gleichberechtigung und Teilhabe.
Fragen
Antworten
Machen mit
Im Vorfeld jeder Wahl kommen für den Wahlkompass regional und bundesweit aktive Verbände und Initiativen zusammen, um ein Bündnis zu bilden. Gemeinsam übersenden wir unsere Fragen rund um das Thema Diskriminierung an die Parteien.
Schlagworte
Unserer Fragen behandeln viele Themen, deshalb arbeiten wir mit Schlagworten. Auf der Unterseite der einzelnen Wahl finden Sie eine entsprechende Übersicht. Damit können Sie schneller die Themen finden, die Sie interessieren. Eine Übersicht aller Schlagworte der Wahlen gibt es ebenfalls.
Die Wahlen
und Ihre Wahlprüfsteine
Der Wahlkompass Antidiskriminierung wird seit 2017 für die Bundestagswahlen und die Landtagswahlen durchgeführt. Aktuell steht er für 8 Wahlen zur Verfügung. Er setzt sich aus zwei Sets von Fragen zusammen:
Das erste Set bilden die s.g. Bündnis-Wahlprüfsteine. Diese Fragen sind auf Themen ausgerichtet, die für alle Teilnehmeden gleichermaßen von Interesse sind, wie ein Landesantidiskriminierungsgesetz (LADG) für das jeweilige Bundesland und der Auf- oder Ausbau von Hilfsangeboten für von Diskriminierung Betroffene. Im zweiten Set finden sich Fragen, die von einzelnen teilnehmenden Verbände eingebracht wurden, um spezifische Problemlagen zu adressieren.
Damit Sie leichter die für Sie interessanten Themen finden, haben wir alle Fragen mit Kategorien und Schlagworten versehen. Sie finden diese auf der Startseite der jeweiligen Wahl.
Was ist ein Wahlprüfstein?
Ein Wahlprüfstein ist eine als Frage formulierte Forderung an die Parteien. Hinter der Frage „Wollen Sie unter 18-Jährigen die Teilnahme an bundesweiten Wahlen ermöglichen?“ steckt beispielsweise die Forderung, das Wahlalter abzusenken.
Wie können Wahlprüfsteine helfen?
Über die Antworten der Parteien auf die Wahlpürfsteine können die Verbände und Initiativen in Erfahrung bringen, welche Parteien ihr Anliegen unterstützen und welche nicht. Gleichzeitig erfahren sie, warum das so ist, und können in ihrer politischen Arbeit daran anknüpfen.
Wie geht es nach der Wahl weiter?
Idealer Weise werden die Anliegen aus den Wahlprüfsteinen Teil des Koalitionsvertrags. In ihm schreiben die Koalitionspartner die Schwerpunkte der politischen Arbeit für die kommende Regierungszeit fest. Wo das nicht der Fall ist, können die Verbände und Initiativen auf Basis der Antworten ihre politische Arbeit intensivieren, damit auch ihr Anliegen angegangen wird.
Wer hilft bei Diskriminierung?
Räumliche Nähe und der persönliche Kontakt sind wichtige Faktoren, wenn es um Hilfe geht. Im städtischen Raum erfüllen Antidiskriminierungsberatungsstellen häufig beide Anforderungen. Da für rechtliche Schritte eine enge zeitliche Frist nach Bekanntwerden der Diskriminierung gilt, ist es sinnvoll, die Beratung möglichst zeitnah in Anspruch zu nehmen.
Darüber hinaus sind z.B. Landesantidiskriminierungstellen und die Antidiskriminierungsstelle des Bundes mögliche Anlaufstellen.
Warum Diskriminierung uns alle betrifft
Diskriminierung ist eine Lebensrealität für viele Menschen in Deutschland. Laut einer Studie der Antidiskriminierungsstelle des Bundes (ADS) haben 35,6 Prozent aller Menschen in Deutschland im Zeitraum von 2013 bis 2015 Diskriminierung erlebt – nicht nur wegen einer Zugehörigkeit zu “typischen Randgruppen“, sondern beispielsweise wegen ihres Lebensalters oder ihres Geschlechts. Diskriminierung geht daher alle etwas an.
Diskriminierung verschlechtert die Chancen fähiger Bewerber*innen in Arbeit zu kommen, einen angemessenen Lohn zu erhalten oder befördert zu werden. Diskriminierendes Mobbing am Arbeitsplatz und im Alltag kann zu körperlichen und psychischen Erkrankungen führen. Diskriminierung schwächt den gesellschaftlichen Zusammenhalt und das gegenseitige Vertrauen, auf das unsere Demokratie angewiesen ist. Kurz: Diskriminierung hat fatale Folgen für die konkrete wirtschaftliche und soziale Realität von Individuen und der Gesellschaft als Ganzes. Antidiskriminierungspolitik ist daher Menschenrechtspolitik.
Schlagwort-Wolke
Der Wahlkompass Antidiskriminierung behandelt viele Themen. Damit Sie sich schneller orientieren können, haben wir die Wahlprüfsteine mit Schlagworten versehen. Über die folgende Liste können Sie alle Wahlprüfsteine finden, die wir zum ausgewählten Schlagwort in den Wahlen haben.
Antidiskriminierungsberatung
Arbeit
Aus- und Weiterbildung
Behinderung
Erfassung von Straftaten
Europa
Familiensituation
Fluchtursachen
Forschung
Frauen
Geflüchtete
Geschlecht
Gewalt
Gewicht
Hochschulen
inter*
Kinder und Jugendliche
Kita
Kommunen
Landesantidiskriminierungsstelle
Lehr- und Lerninhalte
Migrant:innen
Mobilität
Muslim:innen
Pflege
Politischer Prozess
Rassismus
Religion
Repräsentation
Schule
Senior:innen
Sensibilisierung
Sexuelle Identität
Sicherheit
sozio-ökonomische Lage
Sprache
trans*
Wohnen
Trägerorganisationen des Projekts
Der Wahlkompass Antidiskriminierung ist ein überregionales Projekt, das für die einzelnen Landtagswahlen und die Bundestagswahl durchgeführt wird. Bundesweite Träger:innen sind der Antidiskriminierungsverband Deutschland (advd) und die Gesellschaft gegen Gewichtsdiskriminierung (GgG). Die Realisierung des Wahlkompass Antidiskriminierung erfolgt als Projekt des Kompetenznetzwerks Antidiskriminierung und Diversitätsorientierung, dem neben dem Antidiskriminierungsverband Deutschland (advd) die Organisationen Citizens For Europe und RAA Berlin angehören. Das Projekt wird finanziell gefördert durch das Bundesprogramm “Demokratie leben!“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Die Veröffentlichung stellt keine Meinungsäußerung des BMFSFJ oder des BAFzA dar. Für inhaltliche Aussagen tragen die Autorinnen und Autoren die Verantwortung.