Diskriminierungsschutz.
Gleichberechtigung.
Teilhabe.
Wie stehen die Parteien zu diesen und anderen Themen? Was werden die Schwerpunkte ihrer Antidiskriminierungspolitik in der kommenden Regierungszeit sein? Wir haben sie gefragt.

Gemeinsam für eine aktive Antidiskriminierungspolitik

Diskriminierung wird meist nur punktuell betrachtet, also anhand eines Merkmals wie Geschlecht oder Religion. In der Realität existieren diese Eigenschaften jedoch nicht isoliert voneinander, sondern fügen sich zu einer ganz individuellen Diskriminierungserfahrung zusammen (Intersektionalität). Dazu kommt, dass eine Reihe von Diskriminierungskategorien wie der soziale Status oder Körpergewicht bisher nicht betrachtet werden. Die gesellschaftliche Relevanz und die Bandbreite des Themas wird daher deutlich unterschätzt. Der Wahlkompass Antidiskriminierung macht diese Komplexität sichtbar und vermittelt ein umfassendes Bild von den Positionen der Parteien in den Aufgabenfeldern Diskriminierungsschutz, Gleichberechtigung und Teilhabe.

Fragen

So viele Fragen zu Themen wie Gleichberechtigung, Teilhabe und Diskriminierungsschutz haben wir als Bündnis den Parteien bisher gestellt – vielfach aus einer intersektionalen Perspekive.

Antworten

Wir haben je Wahl alle Parteien befragt, die mit einer hohen Wahrscheinlichkeit ins Parlament einziehen werden. Die Antworten der Parteien finden Sie auf der Unterseite der jeweiligen Wahl auf unserer Website.

Machen mit

Im Vorfeld jeder Wahl kommen für den Wahlkompass regional und bundesweit aktive Verbände und Initiativen zusammen, um ein Bündnis zu bilden. Gemeinsam übersenden wir unsere Fragen rund um das Thema Diskriminierung an die Parteien.

Schlagworte

Unserer Fragen behandeln viele Themen, deshalb arbeiten wir mit Schlagworten. Auf der Unterseite der einzelnen Wahl finden Sie eine entsprechende Übersicht. Damit können Sie schneller die Themen finden, die Sie interessieren. Eine Übersicht aller Schlagworte der Wahlen gibt es ebenfalls.

Die Wahlen
und Ihre Wahlprüfsteine

Der Wahlkompass Antidiskriminierung wird seit 2017 für die Bundestagswahlen und die Landtagswahlen durchgeführt. Aktuell steht er für 8 Wahlen zur Verfügung. Er setzt sich aus zwei Sets von Fragen zusammen:

Das erste Set bilden die s.g. Bündnis-Wahlprüfsteine. Diese Fragen sind auf Themen ausgerichtet, die für alle Teilnehmeden gleichermaßen von Interesse sind, wie ein Landesantidiskriminierungsgesetz (LADG) für das jeweilige Bundesland und der Auf- oder Ausbau von Hilfsangeboten für von Diskriminierung Betroffene. Im zweiten Set finden sich Fragen, die von einzelnen teilnehmenden Verbände eingebracht wurden, um spezifische Problemlagen zu adressieren.

Damit Sie leichter die für Sie interessanten Themen finden, haben wir alle Fragen mit Kategorien und Schlagworten versehen. Sie finden diese auf der Startseite der jeweiligen Wahl.

Bundestag
2021

Brandenburg
2019

Hessen
2018

Berlin
2021

Sachsen
2019

Bundestag
2017

Hamburg
2020

Thüringen
2019

Was ist ein Wahlprüfstein?

Ein Wahlprüfstein ist eine als Frage formulierte Forderung an die Parteien. Hinter der Frage „Wollen Sie unter 18-Jährigen die Teilnahme an bundesweiten Wahlen ermöglichen?“ steckt beispielsweise die Forderung, das Wahlalter abzusenken.

Wie können Wahlprüfsteine helfen?

Über die Antworten der Parteien auf die Wahlpürfsteine können die Verbände und Initiativen in Erfahrung bringen, welche Parteien ihr Anliegen unterstützen und welche nicht. Gleichzeitig erfahren sie, warum das so ist, und können in ihrer politischen Arbeit daran anknüpfen.

Wie geht es nach der Wahl weiter?

Idealer Weise werden die Anliegen aus den Wahlprüfsteinen Teil des Koalitionsvertrags. In ihm schreiben die Koalitionspartner die Schwerpunkte der politischen Arbeit für die  kommende Regierungszeit fest. Wo das nicht der Fall ist, können die Verbände und Initiativen auf Basis der Antworten ihre politische Arbeit intensivieren, damit auch ihr Anliegen angegangen wird.

Wer hilft bei Diskriminierung?

Räumliche Nähe und der persönliche Kontakt sind wichtige Faktoren, wenn es um Hilfe geht. Im städtischen Raum erfüllen Antidiskriminierungsberatungsstellen häufig beide Anforderungen. Da für rechtliche Schritte eine enge zeitliche Frist nach Bekanntwerden der Diskriminierung gilt, ist es sinnvoll, die Beratung möglichst zeitnah in Anspruch zu nehmen.

Darüber hinaus sind z.B. Landesantidiskriminierungstellen und die Antidiskriminierungsstelle des Bundes mögliche Anlaufstellen.

Warum Diskriminierung uns alle betrifft

Diskriminierung ist eine Lebensrealität für viele Menschen in Deutschland. Laut einer Studie der Antidiskriminierungsstelle des Bundes (ADS) haben 35,6 Prozent aller Menschen in Deutschland im Zeitraum von 2013 bis 2015 Diskriminierung erlebt – nicht nur wegen einer Zugehörigkeit zu “typischen Randgruppen“, sondern beispielsweise wegen ihres Lebensalters oder ihres Geschlechts. Diskriminierung geht daher alle etwas an.

Diskriminierung verschlechtert die Chancen fähiger Bewerber*innen in Arbeit zu kommen, einen angemessenen Lohn zu erhalten oder befördert zu werden. Diskriminierendes Mobbing am Arbeitsplatz und im Alltag kann zu körperlichen und psychischen Erkrankungen führen. Diskriminierung schwächt den gesellschaftlichen Zusammenhalt und das gegenseitige Vertrauen, auf das unsere Demokratie angewiesen ist. Kurz: Diskriminierung hat fatale Folgen für die konkrete wirtschaftliche und soziale Realität von Individuen und der Gesellschaft als Ganzes. Antidiskriminierungspolitik ist daher Menschenrechtspolitik.

Schlagwort-Wolke

Der Wahlkompass Antidiskriminierung behandelt viele Themen. Damit Sie sich schneller orientieren können, haben wir die Wahlprüfsteine mit Schlagworten versehen. Über die folgende Liste können Sie alle Wahlprüfsteine finden, die wir zum ausgewählten Schlagwort in den Wahlen haben.

Trägerorganisationen des Projekts

Der Wahlkompass Antidiskriminierung ist ein überregionales Projekt, das für die einzelnen Landtagswahlen und die Bundestagswahl durchgeführt wird. Bundesweite Träger:innen sind der Antidiskriminierungsverband Deutschland (advd) und die Gesellschaft gegen Gewichtsdiskriminierung (GgG). Die Realisierung des Wahlkompass Antidiskriminierung erfolgt als Projekt des Kompetenznetzwerks Antidiskriminierung und Diversitätsorientierung, dem neben dem Antidiskriminierungsverband Deutschland (advd) die Organisationen Citizens For Europe und RAA Berlin angehören. Das Projekt wird finanziell gefördert durch das Bundesprogramm “Demokratie leben!“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Die Veröffentlichung stellt keine Meinungsäußerung des BMFSFJ oder des BAFzA dar. Für inhaltliche Aussagen tragen die Autorinnen und Autoren die Verantwortung.