In dieser Legislatur hat sich DIE LINKE dafür eingesetzt, die Clearingstelle für nicht versicherte Menschen einzurichten und finanziell zu unterfüttern, um den Zugang dieser Menschen zu Gesundheitsleistungen zu erleichtern und zu verbessern. Nun gilt es, das Erreichte zu sichern und die Clearingstelle zu verstetigen und auszubauen. Der anonyme Krankenschein ist ein wichtiger Schritt und muss weitergeführt werden.
Nach Vorbild der NY City ID in New York oder der Zürich ID streben wir einen städtischen Ausweis für alle in Berlin wohnenden Menschen an. Damit erhalten alle den gleichen Zugang zu Bildung, Kultur, Gesundheitsversorgung, Nahverkehr und Wohnraum – unabhängig vom Aufenthaltsstatus und der Herkunft. Wir stehen für eine weltoffene und vielfältige Stadt und möchten die Lebenssituation und Teilhabe von Illegalisierten am Stadtleben verbessern. Dafür werden wir auch die mehrsprachige Beratung und Informationen für Menschen ohne Versicherungsschutz verbessern und sicherstellen.
Auf Bundesebene werden wir uns im Hinblick auf Menschen mit ungesichertem Aufenthaltsstatus für Legalisierungsprogramme einsetzen, um auch dadurch deren Zugang insbesondere zu Gesundheitsleistungen zu verbessern.
Auch wenn Personen ohne Aufenthaltsstatus nach dem Asylbewerberleistungsgesetz einen Rechtsanspruch auf Gesundheitsversorgung haben, zeigen Erfahrungen aus der Praxis, dass die Leistungen zumeist nicht in Anspruch genommen werden. In diesem Zusammenhang wird immer wieder die Meldepflicht der öffentlichen Stellen gem. § 87 Abs. 2 Aufenthaltsgesetz genannt. Es spricht einiges dafür, die Übermittlungspflichten des Aufenthaltsgesetzes deutlich einzuschränken oder ganz abzuschaffen, so dass die Gesundheitsversorgung nicht nur theoretisch, sondern auch in der praktischen Umsetzung ohne Angst vor Aufdeckung für die Betroffenen möglich ist.