Wie werden Sie die Lebenssituation von queeren Familien, beispielsweise bei der Familiengründung, verbessern? Wie werden Sie langfristig die Berücksichtigung der Bedarfe junger trans*, inter* und nicht-binärer Menschen in den Strukturen der sächsischen Kinder- und Jugendhilfe sichern?
Schlagworteinter, Kinder und Jugendliche, nicht-binär, queer, trans*
Queere Familien, Kinder und Jugendliche stärken
Wir wollen, dass Familien mehr Zeit miteinander verbringen und Beruf und Familie gut vereinbaren können. Deshalb ermöglichen wir die Einführung von flexiblen Betreuungszeit-Modellen. Wir werden auch die Kinder- und Jugendhilfe weiterhin unterstützen und auf neue Entwicklungen, Herausforderungen und Trends reagieren. Darüberhinausgehenden Förderbedarf sehen wir nicht.
Wir stehen für eine Politik des Respekts gegenüber Familien, die dafür sorgt, dass Kinder und Jugendliche und ihre Eltern gut miteinander leben und füreinander da sein können. In Sachsen sollen alle Familienformen Akzeptanz und Unterstützung finden, denn Familie ist vielfältig und überall dort, wo Menschen Verantwortung füreinander übernehmen. Daher begrüßen wir die geplante Reform des Abstammungsrechts auf Bundesebene. Ziel ist u.a. die Gleichstellung von gleichgeschlechtlichen Paaren sowie mehr Rechtssicherheit für Samenspenden durch Elternschaftsvereinbarungen. Wir möchten queere Familien in der Familiengründung unterstützen, daher setzen wir uns für eine finanzielle Unterstützung bei Kinderwunschbehandlungen von gleichgeschlechtlichen Paaren ein. Fachkräfte der Kinder- und Jugendhilfe wollen wir in Fortbildungen und bei der Fachberatung zum Thema LSBTIQ* stärker sensibilisieren und auch staatliche Beratungsstellen stärker für die Bedarfe von lsbtiq* Familien, Kinder und Jugendliche aufschließen. Von besonderer Bedeutung ist für uns die queere Bildungsarbeit an Schulen und Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe, die wir finanziell absichern wollen.
Die Realität von Familien in Sachsen ist so vielfältig, wie die Konstellationen, in denen Menschen Verantwortung füreinander übernehmen. Diese gesellschaftliche Realität wollen wir sichtbar machen und unterstützen. Dazu gehört der Ausbau von Beratungsmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche sowie Eltern mit LSBTIAQ+ -Kindern.
Wir BÜNDNISGRÜNE halten eine sichtbare und niedrigschwellige offene Kinder- und Jugendarbeit für LSBTIAQ+ Personen in ganz Sachsen für wichtig. Zur Stärkung der Selbstwirksamkeit junger Menschen schaffen wir ein Netzwerk der Ansprechbarkeit, insbesondere durch die Unterstützung der Kinder- und Jugendringe. Diese sollen kontinuierlich und vor allem in der Fläche gefördert und finanziell unterstützt werden. In ländlichen Regionen setzen wir uns dafür ein, Kinderrechtebüros oder mobile Kinderrechteangebote einzuführen, an die sich Kinder wenden können, wenn sie ihre Rechte verletzt sehen oder eigene Projekte umsetzen möchten. Spezielle Angebote sollten von den unterschiedlichen Trägern organisiert und durch den Freistaat Sachsen dauerhaft verlässlich finanziert werden.
Zudem stehen wir für eine moderne Reproduktionsmedizin und wollen die Zugänglichkeit von Kinderwunschbehandlungen in Sachsen stärken und diskriminierungsfreier gestalten. Es soll für Menschen unabhängig vom Partnerstatus und bis 45 Jahre grundsätzlich eine deutlich stärkere, auch finanzielle Unterstützung bei Kinderwunschbehandlungen geben. Kinderwunschbehandlungen wollen wir auch für gleichgeschlechtliche weibliche Paare, trans- und intergeschlechtliche sowie nonbinäre Personen fördern.
Wir fordern die rechtliche Gleichstellung bei Kinderwunschbehandlung und Adoptionen. In einem flächendeckenden Netz an Beratungsstellen sollen die Themen vielfältige Familienformen, Regenbogenfamilien, queere Familien fester Bestandteil sein.
Wie schon zuvor beschrieben, wollen wir das Leben aller Menschen verbessern. Gesellschaftliche Konflikte werden spürbar weniger, wenn Menschen mit Mut und Hoffnung in die Zukunft schauen. In den Jugendhilfestandards kann noch expliziter auf besondere Bedarfe eingegangen werden. Aber auch hier sehen wir die Lösung nicht in stärkerer Abgrenzung oder in Sonderprojekten, sondern in Maßnahmen der Normalisierung.
Von der FDP haben wir bisher keine Antwort auf diesen Wahlprüfstein erhalten.