Queere Bedarfe in der Senior*innenpolitik und Altenhilfe berücksichtigen

Wie werden Sie eine bedarfsgerechte Berücksichtigung der Interessen und Bedürfnisse von älteren lsbtiq* Personen in allen Bereichen der Senior*innenpolitik und der Altenhilfe sicherstellen, insbesondere bei der Förderung von Projekten zu selbstbestimmtem und gemeinschaftlichem Wohnen?
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Hilfestellungen für ein bis ins hohe Alter selbstbestimmtes Leben geben. Das gilt bei der Gestaltung altersgerechten Wohnraums genauso wie bei verlässlichen und bezahlbaren persönlichen Hilfs- und Assistenzleistungen. Die sexuelle Orientierung der Bürgerinnen und Bürger spielt dabei für uns keine Rolle und ist Privatsache.

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Vielen älteren lsbtiq* Personen bereitet das Thema Wohnen und Pflege im Alter Sorgen und es ist mit Ängsten verbunden, die auf Erfahrungen von Ausgrenzung und Diskriminierung basieren. Eine konkrete Befürchtung ist, im betreuten Wohnen und in der Pflege mit Personal konfrontiert zu werden, das die besondere Situation dieser Personengruppen nicht versteht und auf individuelle
Bedürfnisse nicht eingehen kann oder will. Zu oft bestätigen sich Sorgen vor Ausgrenzung und Isolation. Daher sind lsbtiq* Personen im Alter auf ein Umfeld angewiesen, das ihre besonderen Bedürfnisse kennt und achtet sowie bei der Betreuung und Pflege berücksichtigt.

Dem kann mit einer stärkeren, wohnortnahen und generationenübergreifenden Vernetzung von lsbtiq* Personen im Alter entgegengewirkt werden. Wohnprojekte, Mehrgenerationenprojekte und altersgerechte Wohnformen, die das Zusammenleben von lsbtiq* Personen ermöglichen und fördern, sind Ausdruck einer fortschrittlichen Wohnungspolitik. Die Unterstützung solcher Projekte durch Sensibilisierung zuständiger Stellen ist zwingend notwendig. Darüber hinaus unterstützen wir einen Dialog zwischen Vertretern von lsbtiq* Personen und Vertretern der Altenpflege in Sachsen über Diskriminierungserfahrungen im Bereich der Altenhilfe. Dies kann zur Sensibilisierung von Pflegeleitungen und Pflegekräften sowie zur Schaffung eines offenen Klimas für lsbtiq* Senior:innen und Pflegebedürftige beitragen.

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Wir BÜNDNISGRÜNE setzen uns für die Förderung gemeinschaftlicher Wohnformen und ambulant betreuter Wohngemeinschaften ein, die älteren Menschen eine selbstbestimmte Lebensgestaltung ermöglichen. Dabei soll den individuellen Bedürfnissen und Wünschen der Bewohnenden entsprochen und mehr Selbstständigkeit und Eigenständigkeit ermöglichen werden. Das bedeutet, dass Bewohner*innen aktiv in die Gestaltung und Organisation ihres Wohnumfelds einbezogen werden und sie Mitsprache- und Entscheidungsrechte in allen relevanten Bereichen haben. Dazu sind Fach- und Pflegekräfte entsprechend zu schulen.

Ein besonderes Anliegen ist uns der Schutz vor Missbrauch, Ausbeutung, Gewalt und Diskriminierung sowie die Achtung der sexuellen Orientierung und geschlechtlichen Identität der Bewohnenden. Dafür sind die entsprechenden gesetzlichen Grundlagen zu schaffen. Wir setzen uns für regelmäßige Schulungen und Sensibilisierungsmaßnahmen für Pflege- und Betreuungspersonal ein. Durch die Stärkung von Netzwerken und Beratungsstrukturen wollen wir sicherstellen, dass ältere lsbtiq* Personen in allen Lebensphasen die Unterstützung und Anerkennung erhalten, die sie brauchen. Unser Ziel ist eine inklusive und vielfältige Gesellschaft, in der alle Menschen unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung oder geschlechtlichen Identität, ein selbstbestimmtes und würdevolles Leben im Alter führen können.

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Wir wollen ein flächendeckendes Beratungsangebot für queere Menschen aller Altersklassen. In der Regelstruktur der Altenhilfe müssen Bedürfnisse älterer lsbtiq*-Personen selbstverständlich Eingang finden. Tatsächlich braucht es gerade im Bereich Pflege für ältere lsbtig*-Personen Angebote, ob dies über Schwerpunktpflegestationen oder -häuser erfolgt muss weiter mit den Betroffenen, Angehörigen und Vereinen besprochen werden.

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Auch hier sehen wir einen anderen Ansatz, als die Zielrichtung der Frage. Wir sind nicht der Meinung, dass es besondere Projekte für lsbtiq* Personen braucht. Queere Menschen sind normaler Bestandteil einer freien und offenen Gesellschaft. Wir brauchen nicht mehr Abgrenzung durch Sonderprojekte, sondern eine Normalisierung durch Alltag.