1) Bildung entscheidet unsere Zukunft: die jedes einzelnen Menschen und die unserer Gesellschaft. Bildung eröffnet Chancen, ermöglicht Wege und erweitert Perspektiven. Sie trägt dazu bei, dass Menschen selbstbestimmt und zufrieden leben. Und sie ist der Motor für gesellschaftlichen Fortschritt. Für die SPD Sachsen steht fest: Um Chancen und Wege zu eröffnen, muss Bildung wohnortnah verfügbar sein. Und Teilhabe an Bildung ist von besonderer Bedeutung. Bildung muss gebührenfrei sein – von der Kita bis zum Master oder Meister! Wir wollen deshalb die Kita-Gebühren und Langzeitstudiengebühren abschaffen und die Lernmittelfreiheit garantieren.
Wir alle wissen, dass in den frühen Lebensjahren die entscheidenden Weichen gestellt und der Grundstein für gelingende Bildungsprozesse gelegt werden. Es kommt daher auf den Start an. Wir werden auf den Ausbau und die Stärkung der frühkindlichen Bildung in den nächsten Jahren einen besonderen Fokus legen. Um Bildungsgerechtigkeit zu organisieren, müssen wir die Bildung der Allerkleinsten verstärkt in den Blick nehmen. Unser Anspruch an frühkindliche Bildung ist: Mehr Zeit der Pädagog:innen für Kinder in den Kinderkrippen und der Kindertagespflege, in den Kindergärten und im Hort. Wir wollen deshalb den Personalschlüssel weiter verbessern, um zu einer besseren Fachkraft-Kind-Relation zu kommen. Außerdem sollen Hort, Kindergarten und Kinderkrippe schrittweise beitragsfrei werden – zunächst mit einer Deckelung der Elternbeiträge und dann einer stufenweisen Beitragsfreiheit für jedes Kita-Jahr.
Im schulischen Bereich wollen wir das längere gemeinsame Lernen an Gemeinschaftsschulen und Oberschulen+ stärken. Durch den Verzicht auf eine Bildungsempfehlung werden Brüche in jungen Jahren vermieden. Kinder und Jugendliche lernen entsprechend ihren Neigungen und Fähigkeiten und erwerben einen Schulabschluss. Damit dies flächendeckend gelingt, bauen wir Hürden ab und ermöglichen die Einrichtung von dreizügigen Gemeinschaftsschulen sowie von ein- oder zweizügigen Oberschulen+ in Mittelzentren. Mit der Umsetzung des Startchancenprogramms, sozialindexbasierten Zusatzressourcen, einem Ausbau der rhythmisierten Ganztagsschule sowie dem flächendeckenden Ausbau von Schulassistenz und Schulsozialarbeit sollen Schulen so aufgestellt werden, dass sie individuell fördern können und für Chancengerechtigkeit sorgen.
Als SPD Sachsen wollen wir allen Jugendlichen ein Recht auf Bildung garantieren. Sie sollen einen Schulabschluss erwerben und eine Ausbildung abschließen können. Mit Volkshochschulen als anerkannten Schulen des zweiten Bildungsweges und landesfinanzierten Produktionsschulen unterstützen wir dies und stärken die nachholende Bildung.
Zu 2) Strukturell ist das Recht auf Bildung in der Sächsischen Verfassung lediglich als Staatsziel benannt, aber als individuelles Grundrecht nicht einklagbar. Das wollen wir ändern, denn mit den Rechtsansprüchen auf einen Kita-Platz, der Schulpflicht und dem Weiterbildungsanspruch sind alle Voraussetzungen gegeben. Auch deshalb wollen wir die Verfassung reformieren.
Unser Ziel ist, die Teilhabe aller Schüler:innen zu fördern. Ob besonderer Förderbedarf, soziale oder kulturelle Herkunft: Wir entwickeln Bildung und Lernorte kontinuierlich inklusiv weiter und schreiben die Maßnahmenpläne zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention fort, bauen die personellen und sächlichen Ressourcen zur Unterstützung aus. Wir entwickeln unter anderem eine Roadmap „Eine Kita für alle” und fördern inklusive Maßnahmen in Ausbildungsstätten, Schulen und Hochschulen weiter. Die schulischen Kooperationsverbünde stärken wir, damit jede Schule Kinder aus dem Wohnumfeld aufnehmen und individuell nach deren Bedürfnissen fördern kann.
Generell sensibilisieren wir für das Thema, schaffen Antidiskriminierungsstrukturen, bieten ausreichend Fort- und Weiterbildung an und fördern unterstützende Maßnahmen und Projekte. Heterogenität und Vielfalt gehören zum pädagogischen Alltag. So soll die Kooperation mit außerschulischen Bildungspartner:innen durch Budgets gestärkt werden. Prinzipiell verfolgen wir den Ansatz zur Stärkung einer eigenverantwortlichen Schule, die auf einer demokratischen Schulkultur basiert.