Zunächst beginnt Inklusion schon im Vorschulalter. Eine Kita für alle kann bereits dazu beitragen, dass Vorurteile und Hemmungen gar nicht erst entstehen. Wir wollen Kindern mit Behinderungen den grundlegenden Rechtsanspruch auf den Besuch einer inklusiven Kindertageseinrichtung gewährleisten. Dafür müssen der Personalschlüssel und die bauliche Gestaltung und Ausstattung der allermeisten Einrichtungen bzw. der Räumlichkeiten in der Kindertagespflege angepasst werden.
Die Linke setzt sich für die flächendeckende Etablierung inklusiver Schulen nach dem Modell von Gemeinschaftsschulen für alle Kinder ein. Wir streben gemeinsame Lernorte für alle Kinder an, unabhängig von Behinderungen, sozialer Herkunft oder Migrationsgeschichte. Der Einsatz für ein inklusives Bildungswesen erfordert im strukturkonservativen Sachsen, das eisern zum Förderschulwesen für Kinder mit Behinderungen steht, eine umfassende Bildungsreform. Auf dem Weg zu Gemeinschaftsschulen für alle sollen die Förderschulen zunächst geöffnet und schrittweise zurückgebaut werden, damit die sonderpädagogische Expertise in den Betrieb aller Schulen eingebunden werden kann. Angehenden Lehrkräften sollen bereits im Studium inklusionspädagogische Inhalte vermittelt und das Wissen in regelmäßigen Weiterbildungen vertieft werden. Mit einem Zwei-Lehrkräfte-Prinzip, kleineren Klassen und einer dem Förderungsbedarf angepassten Klassenbildungsverordnung setzen wir Rahmenbedingungen, die separierende Förderschulen schrittweise überflüssig machen. Dieser Prozess soll behutsam ablaufen und wissenschaftlich begleitet ablaufen, um den Bedürfnissen aller Kinder gerecht zu werden. So könnte bestimmter Förderbedarf angesichts des Mangels an geeignetem Personal an inklusiven Regelschulen konzentriert werden.
Eine Schule für alle muss auch für alle Kinder zugänglich sein. Wir setzen uns für den konsequenten Abbau von Barrieren ein. Dies bezieht sich nicht nur auf die baulichen Gegebenheiten, sondern auch auf eine umfassende Ausstattung, zum Beispiel mit digitalen Medien und Technologien. Wenn diese unter Berücksichtigung medien- und inklusionspädagogischer Expertise in den Unterricht integriert werden, können auch Kinder mit Sinneseinschränkungen davon profitieren. Auch die Deutsche Gebärdensprache wollen wir an Schulen stärken, indem sie als Fremdsprache anerkannt und als Lehrangebot in den Rahmenlehrplänen verankert wird. Lehrkräfte sollen zudem kontinuierlich in inklusionspädagogischen Fragen weitergebildet werden.