Den inklusiven Bildungsweg vollständig ermöglichen

Derzeit haben Eltern von der Kita über die Grundschule bis hin zur weiterführenden Schule das Wahlrecht, ob ihr Kind mit Behinderung oder Förderbedarf an einer Regelschule, also inklusiv,  oder an einer  Förderschule unterrichtet werden soll. Leider wird dieses Wahlrecht immer wieder massiv eingeschränkt.

Eltern können wählen, in welcher Form ihr behindertes Kind beschult werden soll. In der Praxis bleibt ihnen die inklusive Form der Beschulung aber oft verwehrt. Wie werden Sie einen inklusiven Bildungsweg von Anfang an ermöglichen?

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Wir haben in Sachsen zwei gleichberechtigte Wege der sonderpädagogischen Förderung: die inklusive Unterrichtung und die Unterrichtung an Förderschulen. Beide Formen leisten zentrale Beiträge um gesellschaftliche und berufliche Teilhabe zu ermöglichen. Dabei soll auch künftig dem Elternwahlrecht ein hoher Stellenwert zukommen. Ferner wollen wir Voraussetzungen schaffen, um die Regelschulen bei der inklusiven Unterrichtung noch besser unterstützen zu können.

Wir sind aber insbesondere bei der Inklusion auf sonderpädagogische Fachkräfte angewiesen, die die Arbeit in den Regelschulen unterstützen. Diesen Unterstützungsbedarf wollen wir in den künftigen Haushalten entsprechend abbilden und so für eine effektive Verbesserung der inklusiven Bildung Sorge tragen.

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Inklusion ist für alle Kinder und Jugendlichen ein Gewinn, denn so können sie ihre Potenziale bestmöglich entwickeln. Wir fördern die Teilhabe von Kindern und Jugendlichen mit besonderen Förderbedarfen in allen Bereichen der Gesellschaft. Kitas, Schulen, Ausbildungsstätten und Hochschulen sowie außerschulische Lernorte wollen wir kontinuierlich inklusiv weiterentwickeln, entsprechende Maßnahmenpläne zur Umsetzung aktualisieren und die personellen Ressourcen, Räume und Inhalte der Bildung auf tatsächlich gelebte Inklusion ausrichten.

Im schulischen Bereich wollen wir die Kooperationsverbünde weiter stärken, damit jede Schule Kinder aus dem Wohnumfeld aufnehmen und individuell nach deren Bedürfnissen fördern kann. Wichtig ist dabei, dass die Schulen über die entsprechenden Ressourcen verfügen, um Kindern mit Behinderungen gerecht zu werden. Seit langem arbeiten wir deshalb daran, dass in unseren Bildungseinrichtungen multiprofessionelle Teams tätig sind. Mit der Schulsozialarbeit und der Schulassistenz haben wir in den Schulen zwei wichtige Säulen dafür geschaffen, darüber hinaus gibt es Praxisberatung und Inklusionsassistenz. Gerade die Inklusionsassistenz gilt es, auf alle Schulen im Freistaat Sachsen auszudehnen und so die Multiprofessionalität weiter zu stärken. Wichtig ist uns außerdem, die Themen Inklusion und individuelle Förderung stärker im Lehramtsstudium zu verankern.

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Wir BÜNDNISGRÜNE wollen, dass alle Kinder, ob mit oder ohne mit Behinderungen, zusammen lernen können. Das sind unsere Ansätze:

  1. Zugang zu inklusivem Unterricht: Alle Kinder sollen gleichberechtigt und ohne Diskriminierung Zugang zu inklusivem und hochwertigem Unterricht haben, sowohl an Grundschulen als auch an weiterführenden Schulen.
  2. Kooperationsverbünde: Wir haben Kooperationsverbünde eingerichtet, damit Schulen besser zusammenarbeiten und wohnortnahe inklusive Beschulung anbieten können. Diese Verbünde wollen wir weiterentwickeln.
  3. Entscheidungsrecht: Wenn es Streit über den Ort der inklusiven Beschulung gibt, entscheidet die Schulaufsicht, damit Familien nicht von Schule zu Schule geschickt werden.
  4. Inklusion an allen Schulen: Inklusion ist eine Aufgabe für alle Schulen, auch für Gymnasien. Diese sollen auch Schüler*innen mit unterschiedlichen Lernzielen aufnehmen können.
  5. Aus- und Weiterbildung: Lehrkräfte sollen umfassend zum Thema Inklusion ausgebildet werden. Das gilt für alle Lehramtsstudiengänge und auch für Fortbildungen für bereits arbeitende Lehrkräfte.
  6. Mehr Fachkräfte: Wir wollen mehr Inklusionsassistent*innen und pädagogische Fachkräfte, die im Unterricht helfen.
  7. Barrierefreiheit: Schulen müssen barrierefrei sein, sowohl die Gebäude als auch die Lehrmaterialien und Technologien. Wir setzen uns dafür ein, dass mehr Geld für den barrierefreien Neubau und die Sanierung von Schulen bereitgestellt wird.
  8. Finanzierung: Inklusiv arbeitende Schulen sollen zusätzliche finanzielle Mittel bekommen, die sie vor Ort für mehr Personal oder bessere Ausstattung nutzen können.

Durch diese Maßnahmen wollen wir sicherstellen, dass alle Kinder von Anfang an einen inklusiven Bildungsweg einschlagen können.

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Zunächst beginnt Inklusion schon im Vorschulalter. Eine Kita für alle kann bereits dazu beitragen, dass Vorurteile und Hemmungen gar nicht erst entstehen. Wir wollen Kindern mit Behinderungen den grundlegenden Rechtsanspruch auf den Besuch einer inklusiven Kindertageseinrichtung gewährleisten. Dafür müssen der Personalschlüssel und die bauliche Gestaltung und Ausstattung der allermeisten Einrichtungen bzw. der Räumlichkeiten in der Kindertagespflege angepasst werden.

Die Linke setzt sich für die flächendeckende Etablierung inklusiver Schulen nach dem Modell von Gemeinschaftsschulen für alle Kinder ein. Wir streben gemeinsame Lernorte für alle Kinder an, unabhängig von Behinderungen, sozialer Herkunft oder Migrationsgeschichte. Der Einsatz für ein inklusives Bildungswesen erfordert im strukturkonservativen Sachsen, das eisern zum Förderschulwesen für Kinder mit Behinderungen steht, eine umfassende Bildungsreform. Auf dem Weg zu Gemeinschaftsschulen für alle sollen die Förderschulen zunächst geöffnet und schrittweise zurückgebaut werden, damit die sonderpädagogische Expertise in den Betrieb aller Schulen eingebunden werden kann. Angehenden Lehrkräften sollen bereits im Studium inklusionspädagogische Inhalte vermittelt und das Wissen in regelmäßigen Weiterbildungen vertieft werden. Mit einem Zwei-Lehrkräfte-Prinzip, kleineren Klassen und einer dem Förderungsbedarf angepassten Klassenbildungsverordnung setzen wir Rahmenbedingungen, die separierende Förderschulen schrittweise überflüssig machen. Dieser Prozess soll behutsam ablaufen und wissenschaftlich begleitet ablaufen, um den Bedürfnissen aller Kinder gerecht zu werden. So könnte bestimmter Förderbedarf angesichts des Mangels an geeignetem Personal an inklusiven Regelschulen konzentriert werden.

Eine Schule für alle muss auch für alle Kinder zugänglich sein. Wir setzen uns für den konsequenten Abbau von Barrieren ein. Dies bezieht sich nicht nur auf die baulichen Gegebenheiten, sondern auch auf eine umfassende Ausstattung, zum Beispiel mit digitalen Medien und Technologien. Wenn diese unter Berücksichtigung medien- und inklusionspädagogischer Expertise in den Unterricht integriert werden, können auch Kinder mit Sinneseinschränkungen davon profitieren. Auch die Deutsche Gebärdensprache wollen wir an Schulen stärken, indem sie als Fremdsprache anerkannt und als Lehrangebot in den Rahmenlehrplänen verankert wird. Lehrkräfte sollen zudem kontinuierlich in inklusionspädagogischen Fragen weitergebildet werden.

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Für uns fängt der Bildungsweg bereits im Kita-Bereich ein. Daher fordern wir eine inklusive Ausgestaltung der Kindertageseinrichtungen und ein inklusives Bildungssystem, welches Kindern und Jugendlichen mit besonderen Bedürfnissen ein lebenslanges Lernen entsprechend ihren individuellen Bedarfen erlaubt.

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Wir Demokraten stehen für die Selbstbestimmung und ein möglichst großes Wahlrecht ein. Klar ist für uns aber auch, die Förderschulen sind eine wichtige Säule im Bildungssystem, um eine zielgenaue Förderung zu gewährleisten. Daher wollen wir sie weiterhin erhalten.